Du möchtest bald anfangen zu studieren oder bist sogar schon dabei? Dann hast du dich bestimmt schon gefragt, wie du das Ganze finanzieren sollst. Auch wenn es in Deutschland in den meisten Bundesländern an öffentlichen Unis und Hochschulen keine klassischen Studiengebühren mehr gibt, kann die Zeit des Studiums trotzdem ziemlich teuer werden. Semesterbeiträge, eigene Wohnung, Essen, Partys usw. – das bezahlt sich leider nicht von selbst. Deshalb findest du hier alle Finanzierungsmöglichkeiten für dein Studium im Überblick! Und schonmal vorab: Am sinnvollsten ist natürlich eine Kombination aus den verschiedenen Optionen.
Kindergeld
Solange du unter 25 bist und dich noch im ersten Studium befindest, können deine Eltern für dich Kindergeld beantragen. Wenn du nicht mehr zu Hause wohnst, sind sie in der Pflicht, dir dieses dann auszuzahlen. Wie hoch das Kindergeld ausfällt, ist davon abhängig, wie viele Geschwister du hast. Es liegt auf jeden Fall zwischen 219 Euro und 250 Euro pro Monat. Damit kannst du zwar sicherlich nicht dein gesamtes Studium finanzieren, aber das ist doch trotzdem schonmal nicht schlecht, oder?
Unterstützung durch die Eltern
Deine Eltern sind gesetzlich dazu verpflichtet, dir während deines ersten Studiums Unterhalt zu zahlen. Um das zu finanzieren, bekommen sie das Kindergeld und haben steuerliche Vorteile. Den Anspruch auf Unterhalt hast du bis zum Ende der Regelstudienzeit und danach noch 3 Monate. Es wird also im Gegenzug von dir erwartet, dass du deinen Eltern nicht länger auf der Tasche liegst als nötig. Der Bedarf für einen Studenten, der in einer eigenen Wohnung lebt, beträgt 2022 monatlich bis zu 860 Euro. Ob dir deine Eltern auch tatsächlich so viel zahlen können, hängt aber natürlich von ihrem Einkommen ab. Wenn sie sich den Unterhalt nicht komplett oder gar nicht leisten können, solltest du zusätzlich BAföG beantragen.
BAföG
Wie gerade schon erwähnt, erhalten diejenigen Studenten BAföG, deren Eltern nicht in der Lage sind, den gesamten Lebensunterhalt während des Studiums zu finanzieren. Beim BAföG handelt es sich um eine staatliche Förderung, die du zur Hälfte geschenkt bekommst und zur anderen Hälfte nach deinem Studium wieder zurückzahlen musst. Der monatliche Höchstsatz beträgt ebenfalls ca. 860 Euro. Du hast bestimmt schon gehört, dass die Antragstellung sehr kompliziert ist… Das können wir zwar leider nicht verneinen, aber so schlimm ist es auch wieder nicht! Wenn du damit dein Studium finanzieren kannst, lohnt es sich doch, oder?! Mehr zum Thema BAföG findest du übrigens hier.
Stipendium
„Für ein Stipendium braucht man doch sowieso einen Notendurchschnitt von 1,0, muss verschiedene ehrenamtliche Tätigkeiten ausgeübt haben und auch ansonsten einen perfekten Lebenslauf besitzen“. Falls du dir sowas gerade gedacht hast, liegst du falsch! Natürlich gibt es für die Vergabe eines Stipendiums gewisse Anforderungen, allerdings sind diese nicht so hoch, wie du vielleicht vermutest. Bei einem Stipendium finanzieren Sponsoren dein Studium entweder vollständig oder teilweise. Das Geld musst du nicht zurückzahlen. Verschiedene Sponsoren haben auch verschiedene Kriterien für die Stipendienvergabe und einigen sind beispielsweise gute Noten gar nicht mal so wichtig. Also probiere es doch einfach mal mit einer Bewerbung; vielleicht hast du ja Glück!
Jobben
Die Möglichkeit, selbst arbeiten zu gehen, um dein Studium zu finanzieren, gibt es selbstverständlich auch. Das hat neben dem zusätzlichen Geld auch noch weitere Vorteile. Du kannst bereits Praxiserfahrung sammeln, die mögliche zukünftige Arbeitgeber immer gerne sehen. Außerdem gewinnst du Einblicke in einen oder mehrere Berufe und kannst somit besser entscheiden, in welche Richtung du später am liebsten gehen würdest. In einigen Studiengängen musst du diese Praxiserfahrung sogar machen, um deinen Abschluss überhaupt zu bekommen. Auch dabei hast du verschiedene Optionen, wie Werkstudententätigkeiten, Praktika oder Minijobs. Hier findest du ein paar Tipps und Tricks zum Arbeiten neben dem Studium.
Studienkredite oder Bildungsfonds
Ein Studienkredit ist ein Kreditvertrag speziell für Studenten. Der Unterschied zum normalen Kredit ist, dass er dir unabhängig von deinem oder dem Einkommen deiner Eltern gewährt wird und du monatlich Teilsummen ausgezahlt bekommst. Neben Studienkrediten gibt es Bildungsfonds. Der Unterschied liegt darin, dass die Rückzahlung des Kredits an dein zukünftiges Einkommen gebunden ist. Somit musst du erst nach deinem erfolgreichen Berufsstart einen Prozentsatz deines monatlichen Lohns zurückzahlen. Es besteht also keine Gefahr der Überschuldung. Im Gegensatz zum BAföG musst du Studienkredite und Bildungsfonds jedoch vollständig und mit Zinsen zurückzahlen. (jk)