Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum sind heute aus der Investmentbranche nicht mehr wegzudenken. Gleichzeitig wird aber auch das Thema Nachhaltigkeit immer wichtiger und sorgt für Diskussionen in allen Bereichen. Wie sieht es nun also mit der Nachhaltigkeit von Kryptowährungen aus? Ist es überhaupt ethisch vertretbar, Kryptowährungen zu kaufen? Die Antworten auf diese und weitere Fragen findest du hier!
Das stromfressende Krypto-Mining
Spätestens seit Tesla-Chef Elon Musk im Mai 2021 erklärte, dass er wegen der Umweltschädlichkeit von Kryptowährungen keine Bitcoin-Zahlungen mehr für Tesla akzeptieren werde, stehen die digitalen Währungen immer häufiger in der Kritik. Der Hauptgrund: Die Herstellung der Kryptowährungen, das sogenannte Mining, verbraucht sehr viel Strom und setzt haufenweise fossile Treibstoffe frei. Wie genau Kryptowährungen funktionieren, kannst du in einem anderen Artikel von uns nachlesen, aber hier ist eine kurze Erklärung zum Mining:
Mining ist, wie bereits erwähnt, der komplexe Prozess, bei dem Kryptowährungen hergestellt werden. Die meisten Krypto-Netzwerke verwenden dafür das „Proof of Work“-Verfahren. Dieses zeichnet sich dadurch aus, dass ein riesiges Netzwerk an Computern eine schwere mathematische Rechnung löst. Tausende Computer laufen also sozusagen um die Wette, um eine Lösung zu finden und den nächsten Block auf der Blockchain zu erstellen. Dafür ist eine extrem hohe Rechenleistung notwendig, die dann wiederum den hohen Stromverbrauch verursacht. Dieser aufwendige Prozess soll für die Sicherheit des Systems sorgen, kostet aber ziemlich viel Strom, der heutzutage oft noch über fossile Brennstoffe wie Erdöl oder -gas produziert wird.
Das Problem mit den Transaktionen
Nicht nur das Mining selbst, sondern auch die Transaktionen mit den Kryptowährungen schaffen Energieprobleme. Schätzungsweise verbraucht eine einzige Transaktion mit Bitcoin nämlich so viel Strom wie ungefähr 500.000 Zahlungen mit einer Kreditkarte. Ein weiteres Beispiel: Für eine Ethereum-Transaktion wird eine Strommenge benötigt, mit der ein US-Haushalt circa 6 Tage lang versorgt werden könnte. Eine einzige Transaktion! Ziemlich krass, oder? Und allein mit der Währung Ethereum finden am Tag um die 1 Millionen Transaktionen statt. Da kannst du dir jetzt also vorstellen, wie problematisch das Ganze für die Umwelt ist.
Sind Nachhaltigkeit und Kryptowährungen unvereinbar?
Da Kryptowährungen momentan so im Hype sind, muss natürlich auch mehr Mining betrieben werden und es finden mehr Transaktionen statt. Eine Studie der University of Cambridge hat ergeben, dass allein der Bitcoin daher jährlich mehr Strom verbraucht als ganz Argentinien mit 45 Millionen Einwohnern. Das hört sich ja alles ziemlich extrem an. Ist es also unmöglich, Kryptowährungen irgendwie nachhaltiger zu gestalten?
Die Antwort lautet nein, denn unmöglich ist das auf keinen Fall. Es gibt schon Kryptowährungen wie beispielsweise Cardano, Solana oder Algorand, die die sogenannte „Proof of Stake“-Methode nutzen. Dabei handelt es sich um ein wesentlich umweltfreundlicheres Verfahren, Kryptowährungen zu minen. Wie bereits beschrieben, laufen beim Proof of Work tausende Computer auf Hochtouren. Beim Proof of Stake ist das aber anders: Hier wird ein einzelner Computer per Zufall ausgewählt, der den nächsten Block herstellt. Der Energieverbrauch ist dabei um bis zu 99 % niedriger.
Als komplett nachhaltig kann man diese Methode natürlich immer noch nicht bezeichnen, aber es ist definitiv ein Schritt in die richtige Richtung. Einige Kryptowährungen, darunter auch die weltweit zweitgrößte Krypto Ethereum, haben bereits angekündigt, dass sie bald auf das Proof of Stake-Verfahren umsteigen wollen. Das sind doch mal gute Nachrichten für unsere Umwelt, oder? Wenn du also gerne in Kryptowährungen investieren willst, aber Nachhaltigkeit für dich ein wichtiges Thema ist, dann informiere dich am besten immer vorher über die jeweilige Währung und achte auf das zum Mining verwendete Verfahren. (jk)