In Action-Thrillern findet das FBI oder die CIA die geheimen Konten eines Gangsters oft an Orten wie den Philippinen, auf den Bahamas oder den Cayman Inseln. Doch was bedeutet das eigentlich? Und warum sind Bankkonten im Ausland auch in der Realität beliebt – und zwar nicht nur bei Gangstern?
Diese Konten befinden sich an Orten, die sonst auch als traumhafte Urlaubsorte bekannt sind. Wo der Zusammenhang zwischen einem weißen Strand und großen Summen an Geld liegt, ist zuerst nicht deutlich. Da sich solche Konten ausschließlich im Ausland befinden, ist auch von „Offshore-Konten“ die Rede. Banken an diesen Orten werben mit „dem Schutz vor dem Verfall der Eurozone und der Zwangsenteignung durch Inflation und Negativzinsen“.
Welche Vorteile haben Bankkonten im Ausland wirklich?
Bankkonten im Ausland genossen lange Zeit den Ruf Anonymität zu schaffen. Sowas wie komplette Anonymität, wie z.B. das Bankgeheimnis in der Schweiz, gibt es jedoch schon lange nicht mehr. Die CRS „Common Reporting Standards“, zu deutsch als der internationale Datenabgleich bekannt, verhindern eine komplette Anonymität. Das bedeutet, dass man als deutscher Bürger ein Konto im Ausland eröffnen kann, es die deutschen Behörden aber letztendlich durch einen Datenabgleich doch erfahren. Dennoch gewährt ein Auslandskonto mehr Anonymität, da das Finanzamt nicht so einfach auf das Konto zugreifen kann. Ein Zugriff würde den Behörden ermöglichen, deinen Kontostand und die Bewegungen nachzuvollziehen.
Warum so weit weg?
Manche Finanzexperten bezweifeln die Stabilität des Euros. Sie sprechen von einem Zerfall der Eurozone und raten deshalb das Geld außerhalb dieser Zone aufzubewahren, also irgendwo, wo es den Euro nicht gibt. Ein weiterer Vorteil ist der Enteignungsschutz, das bedeutet dass das Konto nicht so einfach eingefroren werden kann. Dies wird verhindert, da kein direkter Zugriff von außerhalb auf das Konto besteht. Die Einsicht deutscher Behörden in die Konten hängt jedoch von der Zusammenarbeit mit den jeweiligen Ländern ab, in dem sich die Konten befinden. Bei all den verschiedenen Ländern und bestehenden Abkommen ist es schwierig den Überblick zu behalten. Aus diesem Grund aktualisiert das Bundesministerium für Finanzen jährlich eine Liste mit den kooperierenden Ländern. In dieser Liste waren im Februar 2021 109 kooperierende Länder aufgelistet.
Bei den Ländern, die für Auslandskonten beliebt sind, handelt es sich oft um exotische Orte. Jedoch kommen auch Länder in Frage, die näher an Deutschland liegen, wie zum Beispiel Luxemburg. Verschiedene Faktoren beeinflussen, ob sich ein Land für ein Auslandskonto eignet. Entscheidende Faktoren können die Kooperation, die Gesetzeslage, oder die Wirtschaftslage des Landes sein. (sms)