Im November 2021 tauchte ein animiertes Video auf YouTube auf, das die Aufmerksamkeit der Krypto-Branche auf sich zog und zu heißen Twitter-Diskussionen führte. Darin wurde ein Projekt namens Cryptoland beworben. Das ist eine Insel, auf der Krypto-Fans luxuriösen Urlaub machen können. Die Reaktionen fielen gemischt aus: Manche hielten es für eine coole, abwechslungsreiche Idee, während sich andere eher über den merkwürdigen Vorschlag lustig machten oder das Ganze sogar als Betrug bezeichneten. Was genau hinter dem verrückten Projekt steckt und ob etwas daraus geworden ist, erfährst du hier!
Das Projekt Cryptoland
In dem Video, das inzwischen übrigens nicht mehr online ist, konnte man einen animierten jungen Mann sehen, der von einer sprechenden Münze in Cryptoland herumgeführt wurde. Auf der „weltweit ersten Krypto-Insel“ gab es alles: schicke Wohnhäuser, Büros, Clubs, Bars und vieles mehr. Das Ziel dieses Projekts sei es laut den Planern Max Oliver und Helena Lopez, einen Ort zu schaffen, an dem wohlhabende Krypto-Fans unter Gleichgesinnten sind. Dort könnten sie dann entspannten Urlaub auf einer traumhaften Insel machen oder auch in Ruhe arbeiten. Das Video haben die beiden erstellt, um möglichst viele aus der digital-affinen Zielgruppe zu erreichen.
Cryptoland sollte auf einer der Fidschi-Inseln im Südpazifik entstehen. Die Insel ist 242 Hektar groß und steht gerade für 12 Millionen US-Dollar zum Verkauf. Die „Erfinder“ von Cryptoland boten insgesamt 60 Landflächen auf der Insel als NFT an, die man für jeweils 319 Ether kaufen konnte. Das sind umgerechnet aktuell rund 900.000 Euro. Das Projekt sollte also nict durch klassische Investments finanziert werden, sondern mit Kryptowährungen. Macht Sinn, oder?
Die Reaktionen
Hört sich ja alles gar nicht so schlecht an, aber warum waren nun viele Leute so misstrauisch gegenüber Cryptoland? Einer der Gründe dafür könnte wohl das Werbe-Video selbst sein. Mit den vielen Witzen, Memes und knallbunt animierten – und ziemlich unrealistischen – Darstellungen, wie sprechenden Luxus-Autos, kam es vielen eher wie ein großer Joke oder Satire vor. Einige Krypto-Fans witterten sogar Betrug. Oliver und Lopez, die Gründer, machten nämlich keine genaueren Angaben zur weiteren Planung oder konkreten Umsetzung des Projekts. Und auch die rechtliche Lage war nicht ganz klar. Spätestens als sich mehrere 3D-Künstler beschwert haben, dass sie für einige der im Werbe-Video verwendeten Animationen nicht bezahlt wurden, stand Cryptoland in keinem besonders guten Licht mehr.
Was ist aus Cryptoland geworden?
Diese ganzen Diskussionen sind jetzt schon eine Weile her und deshalb stellt sich die Frage, ob das Projekt umgesetzt werden konnte. Die Antwort lautet: Nein. Zumindest bisher noch nicht. Die Insel soll wohl lange Zeit reserviert gewesen sein, allerdings steht sie inzwischen wieder zum Verkauf. Der Immobilienmakler sagte gegenüber der Zeitung Guardian, dass der Vertrag geplatzt sei. Diese Nachricht vermehrte natürlich die Betrugsvorwürfe, weil angeblich schon NFTs verkauft worden seien. Von den Planern hat man schon länger nichts mehr gehört, auch wenn die offizielle Crypto-Website noch oline ist. Wie es mit Cryptoland weitergeht, ist also unklar. Vielleich war es einfach noch nicht an der Zeit für ein derartiges Projekt, aber wer weiß, was die Zukunft so bringt. (jk)