Die diesjährige Postbank Digitalstudie zeigt: Die Deutschen sind im Schnitt 69 Stunden pro Woche online. Das sind zwar etwas weniger als letztes Jahr (71 Stunden), aber immer noch der zweithöchste Wert seit Beginn der Studie und etwa 13 Stunden mehr als im Corona-Jahr 2020.
Die jüngere Generation, die sogenannten Digital Natives, surfen sogar durchschnittlich 85 Stunden pro Woche im Internet. Im Vergleich dazu sind die älteren Nutzer, die Digital Immigrants (ab 40 Jahren), etwa 62 Stunden pro Woche online. Immer mehr Menschen finden ihre Internetnutzung zu intensiv, und 17 % wollen ihre private Online-Zeit verringern.
Bei der Internetnutzung ist das Smartphone am beliebtesten: 86 % der Leute nutzen es durchschnittlich 24 Stunden pro Woche. Danach kommt der Laptop mit 67 % und 11,5 Stunden. 47 % nutzen einen Desktop-PC etwa 9,8 Stunden pro Woche, das Smart-TV kommt auf 9,6 Stunden und das Tablet auf 5,7 Stunden.
Intelligente Sprachassistenten werden häufiger genutzt: 21 % verwenden sie inzwischen (2023 waren es 17 %) und verbringen damit etwa 3,1 Stunden pro Woche. „Wearables“ wie Smartwatches und Fitness-Tracker nutzen 13 % der Befragten und verbringen damit durchschnittlich 3,3 Stunden pro Woche. Besonders die Digital Natives treiben diesen Trend voran, sie nutzen Smartwatches und Co. etwa 5,5 Stunden pro Woche. Auch beim Smartphone sind die 18- bis 39-Jährigen mit 33,5 Stunden pro Woche deutlich länger online als die Generation 40+ mit 19,6 Stunden.
„Das Smartphone wird immer wichtiger. Vor allem für die Jüngeren ist es das zentrale Gerät, um zu kommunizieren, sich zu informieren, sich zu unterhalten und einzukaufen“, sagt Thomas Brosch, Leiter Digitalvertrieb der Postbank. „Wir setzen daher auf eine Mobile-First-Strategie, um alle Bankgeschäfte benutzerfreundlich und sicher auf dem Smartphone anzubieten.“
Weniger Menschen verzichten auf Streaming als im Vorjahr
Digitale Medien sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Dennoch planen 17 % der Befragten, ihre Internetnutzung einzuschränken. 36 % davon möchten weniger online shoppen – ein Anstieg um neun Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Zudem wollen 19 % der Befragten weniger Videocalls machen, was ebenfalls ein Anstieg um neun Prozentpunkte ist. Auf das Streamen von Serien verzichten die Deutschen allerdings nur ungern: Nur noch 18 % sind bereit, weniger zu streamen – im Vorjahr waren es noch 29 %. Am häufigsten wollen die Menschen auf soziale Netzwerke wie Facebook und Instagram verzichten, wie im Vorjahr planen das 40 % der Befragten.
Ältere Nutzer wollen offline mehr erleben und gesund bleiben
37 % der Befragten wollen ihre internetfreie Zeit für andere Dinge nutzen, vor allem die Älteren. In der Gruppe ab 40 Jahren wünschen sich 45 % mehr Aktivitäten abseits des Internets, bei den 18- bis 39-Jährigen sind es 32 %. Gesundheitliche Gründe spielen ebenfalls eine Rolle: 34 % möchten ihre Internetnutzung reduzieren, um gesundheitliche Probleme zu vermeiden (2023: 30 %). Fast genauso viele (31 %) wollen Freunde und Familie öfter persönlich treffen. Weniger Multitasking, weniger Ablenkung sowie eine bessere Konzentrationsfähigkeit und Produktivität sind weitere wichtige Gründe. 26 % geben an, dass sie nicht ständig erreichbar sein wollen (2023: 21 %). Dieser Wunsch ist bei den ab 40-Jährigen (31 %) stärker als bei den Jüngeren (23 %).
Mehr Internetnutzung für Flexibilität über Geschäftszeiten hinaus
Für 12 % der Befragten gibt es keinen Grund für Digital Detox, sie wollen ihre digitalen Aktivitäten sogar steigern. Die Hälfte dieser Gruppe möchte Dinge unabhängig von Geschäftszeiten erledigen. Der Zuwachs an Flexibilität ist für 58 % der Älteren, aber nur für 39 % der Jüngeren wichtig. An zweiter Stelle steht der Wunsch, mit Menschen in Kontakt zu bleiben, die man nicht so einfach persönlich treffen kann. 51 % der ab 40-Jährigen und 44 % der Digital Natives teilen diese Meinung.