Es wird doch meistens gesagt, dass Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum super sicher sind und dass Hackerangriffe durch die komplexe Verschlüsselung quasi unmöglich gemacht werden. Wieso hört man dann aber in letzter Zeit immer häufiger von Krypto-Diebstählen in Millionenhöhe? In folgendem Beitrag erfährst du die Hintergründe dieser Cyberattacken und wie du dich am besten davor schützt!
Vermehrte Krypto-Hacks
Erst im Dezember 2021 kam es zu einem der schlimmsten Krypto-Hacks aller Zeiten, bei dem Werte in Höhe von rund 200 Millionen US-Dollar von der Kryptobörse Bitmart gestohlen wurden. Und das war keinesfalls der erste oder einzige Angriff dieser Art in dem Jahr. Toppen konnten dies nun jedoch Cyberkriminelle am 30. März 2022, als sie Kryptowährungen im Wert von über 600 Millionen Dollar aus dem Online-Spiel „Axie Infinity“ erbeuteten. Damit gelang ihnen der bisher größte Diebstahl im Krypto-Bereich.
Die Cybersicherheitsbranche befindet sich seit einiger Zeit in Aufruhr. Der Grund: Der drohende Cyberkrieg zwischen dem Westen und Russland. Schon kurz nach der Invasion der Ukraine durch Russland erklärte die wohl bekannteste Hackergruppe Anonymous dem Kreml den Cyberkrieg, indem sie russische Websites lahmlegte und Antikriegsbotschaften anzeigte. Die Reaktion waren mehrere Angriffe der russischen Hackergruppe Conti auf US-Unternehmen sowie Diebstähle von Bitcoin. Was die nächsten Ziele der Hacker sind, ist zwar nicht klar, allerdings ist es gut möglich, dass weitere Krypto-Hacks folgen.
Verschiedene Arten von Wallets
Wie schon in unserem Erklärungsbeitrag zu Kryptowährungen erwähnt, sind die digitalen Währungen an sich tatsächlich sehr sicher. Mithilfe der dezentralen Verwaltung, der Blockchain und der kryptographischen Verschlüsselung sind Transaktionen kaum nachvollziehbar oder manipulierbar. Allerdings gibt es Angriffspunkte bei den Nutzern, ihren Endgeräten sowie den sogenannten Wallets. Wie man seine gekauften Kryptowährungen aufbewahrt, ist also von großer Bedeutung. Wallets sind sozusagen die Geldbeutel für Kryptowährungen. Wann ein Wallet als sicher gilt und wann nicht, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Grundsätzlich wird zwischen Hot und Cold Wallets unterschieden. Ersteres ist ein Ablageort, der ständig mit dem Internet verbunden ist und deshalb anfälliger für Hacks ist. Cold Wallets gelten hingegen als sicherer vor Angriffen, da sie nur vorübergehend oder gar nicht Verbindung mit dem Internet aufbauen. Bei den Cold Wallets gibt es nochmal zwei verschiedene Arten: Hardware und Paper Wallets. Ein Hardware Wallet kannst du dir in etwa wie einen USB-Stick vorstellen. Es sind also externe Geräte, auf denen der Besitzer den Zugang zu den Kryptowährungen speichern kann. Nur wenn eine Transaktion ausgeführt werden soll, verbindet sich das Gerät mit dem Netzwerk. Ein Paper Wallet ist im Prinzip einfach ein Stück Papier, auf dem der Zugang steht. Ist dieses verloren, gibt es jedoch keine Möglichkeit mehr, auf die gekauften Coins zuzugreifen.
Auch wenn sich die Krypto-Börsen und -Dienstleister in hoher Alarmbereitschaft befinden und zukünftig vermutlich alles versuchen, um Hackerangriffe abzuwehren, solltest du das am besten auch tun. Und wie gerade erläutert, ist der erste Schritt dazu bestenfalls die Nutzung von Cold Wallets. (jk)