Seit einigen Jahren sind weltweit Rückgänge in den Bienenvölkern zu verzeichnen. Dass das schwere Folgen für unsere Umwelt hat, ist nichts Neues. Aber wusstest du auch, dass das Bienensterben zu krassen wirtschaftlichen Verlusten führen kann? Dies verdeutlicht eine aktuelle Studie von Allianz Trade, deren Ergebnisse wir in diesem Beitrag für dich zusammenfassen!
So wichtig ist ein funktionierendes Ökosystem
Ökosysteme haben eine sehr große Bedeutung für den Menschen. Denn die Natur bietet einige Ressourcen, die wir uns im Laufe der Zeit zunutze gemacht haben und auf die wir angewiesen sind, um zu überleben. Daher ist es wichtig, dass das Ökosystem nicht aus dem Gleichgewicht gerät. Seit längerer Zeit steuert die Menschheit jedoch genau darauf zu. Der Klimawandel und der Verlust der biologischen Vielfalt sind dabei große Probleme. Diese beiden Faktoren haben sowohl negative Auswirkungen auf die Umwelt als auch auf die weltweite Wirtschaft! Aus diesem Grund ist es wichtig, so schnell wie möglich, dagegen vorzugehen.
Dies ist beispielsweise möglich durch Investitionen in den Schutz der Biodiversität. Die Studie des Kreditversicherers Allianz Trade zeigt, dass es noch nicht zu spät ist, die biologische Vielfalt wieder herzustellen. Wenn dieses Ziel bis 2030 erreicht werden soll, müssten bis dahin allerdings 711 Milliarden US-Dollar pro Jahr in den Bereich investiert werden.
Bienensterben hat teure Folgen
Für die Biodiversität spielen Insekten, insbesondere Bienen, eine sehr wichtige Rolle, weil sie den Großteil der Nutz- und Wildpflanzen bestäuben. Dabei geht es übrigens nicht um die Honigbienen, sondern um Wildbienen. Wenn die Bienen vollständig aussterben würden, würde die Ernte weltweit extrem zurückgehen. Dies hätte wiederum enorme Auswirkungen auf unsere Nahrungsversorgung.
Wenn zu wenig in den Artenschutz investiert wird, sterben mehr Bienen und dadurch sinkt die Bestäubungstätigkeit. Das führt zugleich zu großen Verlusten in der Landwirtschaft. „Ein Verlust von nur -20 % bei der Bestäubungstätigkeit würde die jährliche landwirtschaftliche Produktion um -1,3 % reduzieren. Ein vollständiger Wegfall der Bestäubung würde die landwirtschaftliche Produktion noch viel härter treffen – und sich entsprechend negativ auf die Wirtschaft auswirken“, erklärt Markus Zimmer, Senior Volkswirt und ESG-Experte bei Allianz Trade.
Ein vollständiges Aussterben der Bienen und damit der Wegfall der Bestäubung hätte in fast allen Ländern Milliardenverluste zur Folge. Das jährliche Bruttoinlandsprodukt (BIP) würde beispielsweise in Deutschland und in den USA voraussichtlich um 0,1 % sinken, in Frankreich um 0,2 % und in Italien um 0,3 %. In absoluten Zahlen bedeutet das: Deutschland hätte jährliche Verluste von rund 3 Mrd. US-Dollar und die USA von 28 Mrd. US-Dollar. In Italien wären es 6 Mrd. US-Dollar und in Frankreich 4,5 Mrd. US-Dollar. Ziemlich heftig, oder? Um das zu verhindern, und das Bienensterben aufzuhalten, sind also Investitionen in den Artenschutz notwendig. (jk)