Kryptowährungen – Das neue Geld. Der extreme Hype begann vor fast 13 Jahren mit dem Bitcoin, der ersten „richtigen“ und bisher wertvollsten Krypto-Währung (Hier findest du unseren Info-Beitrag zum Thema). Doch wie genau ist der Bitcoin überhaupt entstanden? Wer oder was ist sein Erfinder „Satoshi Nakamoto“? Das ist bis heute ein Rätsel. Der Autor Linus Ortelli spielt in seinem ersten Roman „Satoshi: Die Bitcoin-Erfinderin“ mit diesem Mythos. Er vermischt dabei eine spannende, fiktive Geschichte rund um Satoshi mit den wenigen wahren Begebenheiten der Bitcoin-Entstehung und einer ziemlich düsteren Zukunftsvision.
Während der Finanzkrise 2008 tauchte ein Thesenpapier von „Satoshi Nakamoto“ im Internet auf. Darin erklärt dieser Nakamoto die Entwicklung eines neuartigen, digitalen Zahlungssystems. Finanztransaktionen können mit seiner Anleitung digital verarbeitet, in Datenblöcken erfasst, ver- und entschlüsselt und auf vernetze Rechner übertragen werden. Um eine Inflation zu umgehen, also damit nicht immer wieder neue Bitcoins hergestellt werden und sie damit ihren Wert verlieren, wird die maximale Anzahl an möglichen Bitcoins auf 21 Millionen begrenzt. Das Whitepaper von Nakamoto gilt heute als Gründungsurkunde des Bitcoins. Und nur kurze Zeit nach der Veröffentlichung kamen erste Bitcoins in Umlauf. Doch niemand weiß, wer sich hinter Satoshi Nakamoto verbirgt, weder damals noch heute.
Zwischen Mythos, Wahrheit und Vision
In „Satsoshi: Die Bitcoin-Erfinderin“ gibt die Phantasie des Autors Linus Ortelli der Legende hinter dem Pseudonym Nakamoto ein Gesicht: Carmen Chavez, eine junge Amerikanerin mit mexikanischen Wurzeln. In der Geschichte wird sie, nachdem sie den Bitcoin erfunden hat, aber nicht zum milliardenschweren Star der neuen Finanzwelt. Stattdessen gerät sie ins Visier skrupelloser Herrscher, denen es nur um Profit geht. Mit den Möglichkeiten, die das neue bargeldlose System bietet, zeichnet Ortelli außerdem eine düstere Zukunft. Darin streiten sich die großen Industriestaaten um die Welt. Pluspunkt für die Story aus unserer Sicht: Die Bitcoin-Erfinderin ist ein junges Mädchen mit „Migrationshintergrund“. Ob das Zufall oder Absicht vom Autor war, wissen wir nicht, aber es macht Satoshi irgendwie sympathischer.
Insgesamt erinnert uns die Story ein bisschen an Matrix und V wie Vendetta. Der Thriller bietet spannende Unterhaltung für Bitcoin-Profis, aber auch für total Ahnungslose, die auf Sci-Fiction oder einfach auf krasse Geschichten stehen. Ein bisschen was zum Thema Bitcoin lernt man dabei auch, allerdings weniger als wir gehofft hatten. Dafür regt die düstere Zukunft im Thriller auch zum Nachdenken an. An manchen Stellen merkt man, dass es sich um Ortellis erstes Buch handelt, das gleicht die Spannung im Plot aber aus. Es fällt teilweise schwer das Buch aus der Hand zu legen, weil man wissen will, wie es weitergeht. Alles in allem können wir „Satoshi: Die Bitcoin-Erfinderin“ also definitiv weiterempfehlen! (lb)
Linus Ortelli,
Satoshi: Die Bitcoin-Erfinderin
Verlag: Edition Klickwerkstatt
ISBN: 978-3-96966-496-4