Wusstest du, dass die Bürger eines einzigen Landes auf der Welt bereits mit Bitcoin ihre alltäglichen Einkäufe und sogar ihre Steuern bezahlen können? Wenn du raten müsstest, würdest du sicherlich nicht darauf kommen, um welches Land es sich dabei handelt: Es ist El Salvador! Seit letztem Jahr ist der Bitcoin ein gesetzliches Zahlungsmittel in dem zentralamerikanischen Staat. Wie es dazu kam und was die Einwohner des Landes davon halten, erfährst du hier!
Gesetz im Schnelldurchlauf verabschiedet
Der 07. September 2021 war der Tag, an dem die Menschen im kleinen El Salvador erstmals offiziell mit dem Bitcoin bezahlen konnten. Damit ist es das erste und bisher auch einzige Land der Welt, in dem das möglich ist. Basis dafür war ein Gesetz, welches drei Monate zuvor in kürzester Zeit verabschiedet wurde. Maßgeblich dazu beigetragen hat der autoritäre Präsident Nayib Bukele. Dieses Gesetz sieht vor, dass alle Händler Bitcoin als Zahlungsmittel annehmen müssen, sofern sie technisch dazu in der Lage sind. Auch Steuern können mit der Kryptowährung bezahlt werden.
Eine eigene Währung hat El Salvador seit über 20 Jahren schon nicht mehr. Vorher war der US-Dollar die einzige akzeptierte Währung in dem Land. In der Hauptstadt San Salvador wurden nach der Zulassung des Bitcoins als gesetzliches Zahlungsmittel schnell die ersten Automaten aufgestellt. Zudem können die Salvadorianer die digitale Geldbörse „Chivo“ herunterladen, wofür der Präsident ihnen ein Startguthaben von 30 Dollar versprach.
Was hält die Bevölkerung von dem Schritt?
Viele Einwohner El Salvadors verunsicherte die Verabschiedung dieses Gesetzes. Das hat verschiedene Gründe. Zum einen ist der Bitcoin ein Spekulationsobjekt, dessen Entwicklung sich nie sicher vorhersagen lässt. Ihn als Landeswährung einzuführen, ist daher ein großer, aber definitiv auch riskanter Schritt. Deshalb fürchten viele um ihre Ersparnisse. Zum anderen gab es vonseiten der Regierung nicht ausreichend Informationen darüber, was sich zukünftig ändern würde und was Kryptowährungen überhaupt sind. Da in El Salvador ein extremes Wohlstandsgefälle besteht, stellt sich zudem die Frage, was mit den Menschen in ärmeren, ländlichen Regionen passiert, die zum Teil nicht einmal Zugriff zu Internet oder Strom haben. Für sie hat die Einführung des Bitcoins als Zahlungsmittel also wohl kaum Vorteile, auch wenn Präsident Bukele gerne betont, dass es ihm bei diesem Schritt hauptsächlich um das Wohl seiner Bevölkerung ging.
Es bleibt spannend, ob bald auch weitere Länder dem Vorbild El Salvadors folgen. Was würdet ihr davon halten, wenn in Deutschland der Bitcoin ein gesetzliches Zahlungsmittel wäre? Schreibt es uns gerne auf unseren Social Media-Kanälen! (jk)