Es ist die älteste und zugleich auch die bekannteste sowie teuerste Kryptowährung der Welt: der Bitcoin. Seit seiner Veröffentlichung im Jahr 2008 hat er – begleitet von einigen Höhen und Tiefen – eine krasse Wertsteigerung hingelegt. Die Anfänge der digitalen Währung gehen aber bis ins letzte Jahrhundert zurück.
Die ersten Versuche für eine Kryptowährung
Vor der Jahrhundertwende versuchten sich mehrere Kryptographen daran, eine digitale Währung zu entwickeln. Der US-Amerikaner David Chaum gründete schon 1989 beispielsweise „DigiCash“. Das war eine Online-Währung, die mit einem Kryptographie-Verfahren arbeitete. Anders als heutige Kryptowährungen war es aber noch immer eine zentralisierte Organisation.
In den späten 1990er-Jahren folgten weitere Versuche von anderen Kryptographen. Adam Back entwarf 1997 die digitale Währung „Hashcash“. Diese arbeitete erstmals mit einem Proof of Work-Verfahren, das in abgewandelter Form heute noch für den Bitcoin verwendet wird. Dabei laufen tausende Computer um die Wette und führen komplizierte Berechnungen durch, um die Coins herzustellen. Sie müssen also hart arbeiten und sich beweisen = Proof of Work. Ein Jahr später veröffentlichte Nick Szabo sein Konzept zu der rein digitalen Währung „BitGold“, wofür er die Methode des Proof of Work noch weiterentwickelte.
Auch wenn aus keinem dieser Konzepte ein funktionierendes Produkt entstand, legten sie den Grundstein für den Bitcoin, wie wir ihn heute kennen. Dass die damaligen Entwürfe keinen Erfolg hatten, ist vermutlich dem Zeitpunkt geschuldet: die Computer waren zu langsam und das Internet im Allgemeinen befand sich noch in den Anfängen.
Die Entstehung von Bitcoin
Es ist 2008: Das Jahr der großen Finanzkrise. Das Vertrauen der Gesellschaft in die Wirtschaft und besonders in die Banken sinkt extrem und die Menschen haben Angst um ihr Geld. Sie fordern neue Möglichkeiten, um es sicher aufzubewahren. Zu der Zeit wird ein Whitepaper mit dem Titel „Bitcoin: A Peer-to-Peer Electronic Cash System” unter dem Pseudonym „Satoshi Nakamoto“ an mehrere Kryptographen gesendet. Darin enthalten ist die Beschreibung eines digitalen Zahlungssystems, in dem man Transaktionen von Person zu Person übertragen kann. Und das ganz ohne das Eingreifen von zentralen Stellen wie Banken oder staatlichen Aufsichten, sondern mithilfe einer modernen Technologie, der sogenannten Blockchain. Wer Satoshi Nakamoto ist und ob es sich um eine einzelne Person oder um eine Gruppe handelt, ist bis heute nicht bekannt. Aber klar ist: Ihm/ihr/ihnen gelang es, Geschichte zu schreiben!
Die Entwicklung von Bitcoin
Die folgenden Monate nach der Veröffentlichung des Whitepapers arbeiteten verschiedene Kryptographen ausführlich an der Umsetzung des Konzepts. Im Januar 2009 kamen dann schließlich die ersten 50 Bitcoins auf den Markt. Im gleichen Monat fand die erste echte Transaktion statt. Zu dem Zeitpunkt gab es aber noch kein Wertverhältnis zu anderen „klassischen“ Währungen. Generell war die neue Währung eigentlich nur unter Computerfreaks bekannt.
Ab 2010 änderte sich das langsam, denn es wurden Krypto-Börsen gegründet, auf denen man mit Bitcoins handeln konnte. Die erste hieß Mt. Gox. Ein Bitcoin war jedoch noch immer weit unter einem Dollar wert. Erst 2014 gab es eine Preisexplosion, als der Wert auf über 1.000 Dollar anstieg. Allerdings hielt dieser Zustand nicht lange an, weil es im selben Jahr zu einem großen Hackerangriff auf Mt. Gox kam. Dabei wurden 750.000 Bitcoins gestohlen. Die Folge: Der Wert von Bitcoin sank wieder sehr schnell und es dauerte Jahre, bis sich die Kryptowährung davon erholen konnte.
2017 war schließlich das Jahr, in dem der Bitcoin weltweite Bekanntheit erlangte. Der Wert stieg auf ein bis dahin historisches Hoch von über 16.000 Euro. Inzwischen konnte aber natürlich auch das getoppt werden. Im November 2021 erreichte der Bitcoin sein bisheriges Allzeithoch mit einem Wert von mehr als 63.000 Euro pro Coin. Unglaublich, oder?! Aktuell schwankt der Preis zwischen 30.000 und 50.000 Euro. (jk)