Wahrscheinlich hast du schon in den Medien gehört, dass die Schweizer Großbank UBS ihre Konkurrentin Credit Suisse übernommen hat. Aber ist das jetzt gut oder schlecht und was heißt das eigentlich für uns?! Wenn du dir diese Fragen auch stellst, dann solltest du dir den folgenden Beitrag durchlesen!
Die Hintergründe der Großbankenfusion
Die zweitgrößte Schweizer Bank Credit Suisse befindet sich seit Längerem in einer großen Krise. Nach einigen früheren Skandalen geriet sie zuletzt durch die Schließung der beiden US-Banken Silicon Valley Bank und Signature Bank unter Druck. Diese Schließungen hatten im ganzen Finanzsektor für Unruhe gesorgt. Der größte Anteilseigner der Credit Suisse, die Saudi National Bank aus Saudi-Arabien gab allerdings bekannt, die Investitionen in die Bank nicht zu erhöhen. Dadurch rutschte der Kurs dann komplett ab und Credit Suisse verlor das Vertrauen der Finanzmärkte.
Vor Kurzem kam dann die neue Nachricht: UBS, die größte Bank der Schweiz, übernimmt Credit Suisse für insgesamt 3 Milliarden Franken. Der Kaufpreis wurde in Aktien bezahlt. Dabei handelt es sich um die bedeutendste Großbankenfusion in Europa seit der Finanzkrise vor 15 Jahren. Denn dadurch entsteht eines der größten Finanzinstitute in Europa. Es ist sogar größer als die Deutsche Bank. Die Schweizer Nationalbank sichert die Übernahme mit einer Liquiditätshilfe von 100 Milliarden Franken für beide Banken ab.
Auswirkungen der Übernahme
Die Credit Suisse ist einer der weltweit größten Vermögensverwalter. Ihr Ausfall würde das internationale Finanzsystem erschüttern. Dies konnte durch die Fusion mit UBS erstmal verhindert werden. Der Schweizer Bundespräsident Alain Berset bezeichnet die Übernahme deshalb als die beste Lösung, die nicht nur für die Schweiz, sondern auch für die Stabilität des gesamten Weltfinanzsystems entscheidend sei. Auch die Europäische Zentralbank (EZB) lobt die schnellen Schritte zur Rettung der Credit Suisse.
Allerdings sehen nicht alle die Großbankenfusion so positiv. Manche befürchten darin eher den Anfang weiterer Probleme. Durch die Zusammenschließung der zwei Banken, die vorher beide schon systemrelevant waren, entstehe ein noch größerer Akteur. Dieser darf dann erst recht nicht pleite gehen, weil es sonst zu einer noch größeren Krise kommen würde.
Die tatsächlichen Auswirkungen der Übernahme werden wir also erst in der Zukunft feststellen können. Es bleibt aber zu hoffen, dass nicht noch mehr große Banken Schwierigkeiten bekommen. (jk)