Nachdem Patagonia-Gründer Yvon Chouinard im September 2022 bekannt gegeben hat, dass er seine Firma für den guten Zweck verschenkt, kommt die Frage auf, was andere Milliardär*innen eigentlich mit ihrem Vermögen machen. Darum geht es in diesem Beitrag!
Wenn dich außerdem interessiert, wer die reichsten Menschen der Welt sind und wie sie zu ihrem Vermögen gekommen sind, kannst du dir diesen Artikel dazu durchlesen: Forbes-Liste 2022.
Wohltätigkeit unter Milliardär*innen
Wie die meisten bestimmt mitbekommen haben, hat der Gründer des Klamottenlabels Patagonia und seine Familie das Unternehmen an eine gemeinnützige Stiftung abgegeben. Somit sollen die Gewinne der Marke zukünftig hauptsächlich in den Umweltschutz fließen. Diese Entscheidung habe er getroffen, da ihm der Schutz unseres Planeten schon immer sehr wichtig gewesen sei. Zudem hoffe er, mit diesem Schritt eine neue Form des Kapitalismus beeinflussen zu können, der die soziale Kluft nicht weiter vergrößert, teilte Chouinard der New York Times mit.
Er ist aber nicht der einzige Milliardär, der sein großes Vermögen für gute Zwecke verwendet. MacKenzie Scott, die 2019 nach der Scheidung von ihrem Mann Jeff Bezos zur Milliardärin wurde, nahm sich vor, über die Hälfte ihres Vermögens an wohltätige Organisationen zu spenden. Sie ist der Meinung, dass keine Einzelperson so viel Geld gebrauchen kann. Stattdessen sei es wichtig, mit dem Geld etwas Sinnvolles zu tun. Außerdem hat Microsoft-Gründer Bill Gates versprochen, bis zu seinem Lebensende 95 % seines Vermögens zu spenden. Seit einigen Jahren versucht er auch andere Milliardär*innen davon zu überzeugen.
Die exklusive Vereinigung „The Giving Pledge“
„The Giving Pledge“ ist die wohl größte und bekannteste Wohltätigkeits-Initiative der Welt. Gegründet wurde sie 2010 von Bill Gates und Warren Buffett. Alle Mitglieder verpflichten sich dazu, den Großteil ihres Vermögens bis zu ihrem Tod für wohltätige Zwecke abzugeben. Inzwischen gehören über 100 Milliardär*innen zu der Initiative; darunter beispielsweise Tesla-Chef Elon Musk, Meta-Chef Mark Zuckerberg oder auch der deutsche SAP-Gründer Hasso Plattner. Da es laut dem Wirtschaftsmagazin Forbes aber über 2.500 Milliardär*innen gibt, ist die Anzahl der Mitglieder insgesamt also nicht sonderlich groß.
Auch wenn der gute und sinnvolle Ansatz von „The Giving Pledge“ keinesfalls geleugnet werden kann, erntet die Initiative oftmals Kritik. Ein Grund dafür ist die Exklusivität der Vereinigung: Lediglich Milliardär*innen können sich anschließen; Multimillionär*innen müssen draußen bleiben. Und das, obwohl diese ja auch durchaus viel abzugeben hätten. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass es sich um keinen bindenden Vertrag handelt und somit auch nicht kontrolliert wird, wann und wofür das Geld gespendet wird. Viele der Spenden landen bei Stiftungen, dessen Gründer*innen teilweise die Milliardär*innen selbst sind. Kritiker*innen vermuten, dass diese Option hauptsächlich aus einem Grund zum Einsatz kommt: Um Steuern zu sparen. Viele Spenden an private Stiftungen können von der Steuer abgesetzt werden. Darüber hinaus liegt bei solchen Stiftungen oftmals ein großer Teil der Spenden in Fonds, um das Geld zu vermehren. Wann das Geld dann wirklich bei den Bedürftigen landet, ist daher nicht klar. (jk)